Laienspiel

Kommissar Kluftingers vierter Fall

Laienspiel - Kommissar Kluftingers vierter Fall

Ausgezeichnet mit dem "Corine Internationaler Buchpreis 2008"

Handlung

Lodenbacher, der Chef von Kommissar Kluftinger, tobt. Ausgerechnet bei ihnen im schönen Allgäu hat sich ein Unbekannter auf der Flucht vor der österreichischen Polizei erschossen. Verdacht: er plane einen terroristischen Anschlag. Bloß wo?
Nun muss Kluftinger nicht nur mit Spezialisten des BKA, sondern auch noch mit den Kollegen aus Österreich zusammenarbeiten. Doch das ist nicht sein Hauptproblem. Er soll mit seiner Frau Erika und dem Ehepaar Langhammer einen Tanzkurs absolvieren. Dabei hat er gar keine Zeit, denn er steckt mitten in den Endproben für die große Freilichtspiel-Inszenierung von "Wilhelm Tell" ...

 

Pressestimmen

Spannend, mit scharfem, humorvollem Blick auf die Wirklichkeit. Die beiden Allgäuer Autoren erzählen mit Witz, Intelligenz und emotionaler Kraft.
Der Spiegel

Ein richtig guter, spannender, und befriedigender Krimi. Respekt!
Denis Scheck in "Druckfrisch" (ARD)

Laienspiel ist die bisher spannendste, überraschendste Geschichte des Autorenduos. Eine, bei der man irgendwann nicht mehr aufhören kann mit dem Lesen - witzig, klug, originell.
Augsburger Allgemeine

Laienspiel ist ein großartiges kriminalistisches Schauspiel in malerischer Kulisse mit köstlichem Humor.
Bild am Sonntag

Hierzulande ist der Kluftinger noch immer ein Geheimtipp, und das ist sehr sehr schade. Wenn einer das Zeug zum Publikumsliebling hat, dann dieser saukomische, bodenständige, bauernschlaue Provinzpolizist.
Kurier (Wien/Österreich)

Kluftinger in Hochform.
tz München

Ein höchst plastischer, liebenswert eigenwilliger Ermittler, wie es im Kriminalroman auch international nur wenige gibt.
Vanity Fair

Im neuen Kluftinger-Krimi schreibt sich das Allgäuer Autoren-Duo Volker Klüpfel und Michael Kobr in einen wahren Rausch. Mit viel Witz und noch mehr Liebe für ihren Protagonisten packen sie den Leser. Und spannend wird es auch noch - und zwar richtig spannend.
SWR

Sauber konstruiert und spannend.
Südwestpresse

Sehr gut gemacht … der Spannungsbogen elegant aufgebaut, die Geschichte raffiniert verknüpft mit dem Titel gebenden Laienspiel.
Bayerischer Rundfunk

Quer und spannend – so könnte das Drehbuch zu einem „Tatort“ im Paradies aussehen
Denis Scheck im Tagesspiegel

Krimispaß zwischen Sport und Kultur.
Tiroler Landeszeitung

Ihr neuer Roman "Laienspiel" besticht durch die Liebe und die Genauigkeit der Beschreibung ... Witzig sind auch die Dialoge ... Und der Plot ist mit Intelligenz konstruiert. Lohnt sich.
Bundeszentrale für politische Bildung

Frech-fröhlihe Schmonzette mit fulminantem Showdown, die es nicht an Action fehlen lässt.
punkt.ch, die Zeitung für die Schweiz

Sehr komisch und sehr spannend: Besser als mit diesem Krimi kann man sich eigentlich nicht amüsieren.
Sylter Spiegel

Raffinierter Krimi.
Frau im Spiegel

Ein neues, höchst spannendes und komödiantisches Krimi-Kunststück.
Magazin "Büchermenschen"

Urkomische, spannende und überraschend gute Krimiliteratur.
Leonart

Laienspiel ist der vierte Krimi aus der Reihe charmant-raffinierter Verbrechen aus dem Allgäu. Gelesen mit wunderbarem Allgäuer Zungenschlag von den Autoren.
Hessischer Rundfunk über das Hörbuch

Leseprobe

Noch 12 Tage, 2 Stunden, 14 Minuten, 38 Sekunden
Kluftinger keuchte. Im Augenwinkel sah er die beiden Männer, die sich die Böschung hinunter zu dem kleinen Kahn am Ufer kämpften. Er blickte ihnen nach. Das Bild, das er sah, rief Erinnerungen in ihm wach, an die er lieber nicht rühren wollte. Das Wasser, das Boot … er kniff die Augen zusammen, ganz als könnte er so die Bilder verjagen. Als er die Augen wieder öffnete, hatten die beiden Männer den Kahn bereits vom Ufer abgestoßen. Das Hemd des einen war übersät von blutroten Flecken; in der rechten Hand hielt er ein Beil. Von dessen Schneide tropfte es ebenfalls rot. Jetzt hatte sich der Ältere, ein bulliger Typ mit dichtem, schwarzen Bart, ins Boot gesetzt und die Ruder ergriffen. Als er sich noch einmal umdrehte, flackerte Panik in seinen Augen auf, dann ruderte er mit aller Kraft los.
»Ich hab getan, was ich nicht lassen konnte«, schrie er ihnen noch hinterher, dann begann auch er zu keuchen.
Schweiß rann Kluftinger von der Stirn. Er wischte mit dem Handrücken über seine brennenden Augen. Da hörte er es hinter sich krachen und poltern. Blitzschnell drehte er sich um. Die Gestalten, die ihm gegenüberstanden, waren pechschwarz gekleidet und bis auf die Zähne bewaffnet. »Den Mörder …«, zischte einer von ihnen, »… gebt ihn heraus.« Dann presste er einen Fluch hervor. Er ließ seine Hand sinken, griff an seinen Gürtel und zog ein riesiges Messer. Damit fuchtelte er vor Kluftingers Gesicht herum. Sie sahen sich eine Weile starr in die Augen, keiner sagte etwas. Nur ihr Keuchen war zu hören, bis … »Die rote Sonne von Barbados, für dich und mich scheint sie immer noch …« Die Melodie platzte wie ein Kanonenschlag in die Stille. Irritiert blickten die Männer sich um und suchten die Quelle des Geräusches. »… nur du und ich im Palmenhain, leise Musik und roter Wein …«
Kluftingers Gesicht lief knallrot an. Er ließ seine Hand sinken, umfasste den Lederbeutel an seinem Gürtel, und die Melodie verstummte. Keine zwei Sekunden später zerriss ein spitzer Schrei die Stille: »Wer war das?« Die durchdringende Stimme schien überall zu sein, ihr Ursprung war nicht zu lokalisieren. »Wer? War? Das?« Beim letzten Wort überschlug sich die Stimme und ging in ein hysterisches Kreischen über. Dann hallten Schritte durch die Abenddämmerung. Kluftinger sah sein Gegenüber an. Der schwarz gekleidete Mann zuckte mit den Schultern und steckte sein Messer weg. Sie wussten beide nur zu gut, was nun folgen würde. »Was glaubt ihr eigentlich, wo wir hier sind?«, schrie der spindeldürre Mann, der mit wehenden Haaren auf sie zu rannte. Obwohl er noch gut fünfzig Meter von ihnen entfernt war, war seine Stimme ganz nah und dröhnte in ihren Ohren, verstärkt durch den Hall, den die riesigen Lautsprecher rechts und links von ihnen erzeugten. Dann hatte er sie erreicht. »Ich will jetzt sofort wissen, wer das war«, brüllte er noch einmal in sein Mikrofon. Kluftinger zeigte auf das kleine schwarze Kästchen, das an seinem Gürtel befestigt war. »Das können Sie jetzt ruhig ausschalten«, schlug er vor. »Ich schalte und walte hier, wie ich will«, rief der Mann und fuchtelte dabei aufgeregt mit den Armen herum. »Und ich will jetzt endlich wissen, wessen Handy da eben geklingelt hat!« Betretenes Schweigen.
»Hören Sie, meine Herren«, brachte der Mann mit bebender Stimme hervor, »wir sind hier nicht zum Rumtollen. Das ist kein Spielplatz für Erwachsene, verstehen Sie das? Das ist Theater. Großes Theater, um genau zu sein. Und das können Sie ruhig wörtlich nehmen.« Mit einer ausladenden Handbewegung zeigte er auf die riesige Freilichtbühne um sie herum. »Wir proben hier einen Klassiker der deutschen Literatur. Schiller hat mit diesem Wilhelm Tell zu einer Zeit Genialität bewiesen, als man hier im Allgäu wahrscheinlich noch mit Fellen und Keulen durch die Gegend rannte und Jagd auf frei laufende Kühe machte.« »Also, jetzt aber wirklich, Herr Frank …«, versuchte Kluftingers Nebenmann den Wütenden zu beschwichtigen. »Nichts aber wirklich!«, wischte der den Einwand mit einer fahrigen Geste beiseite. »Sie wussten alle, worauf Sie sich einlassen.« Kluftinger rollte die Augen, seufzte und flüsterte dem Schwarzgekleideten mit dem Messer ein »Lass gut sein, Hans« zu. »Nein, nichts ist gut. Hier, Herr … Hans«, sagte Frank und wedelte dabei mit dem Textbuch vor der Nase des auf einmal schuldbewusst dreinblickenden Mannes. »Es heißt nicht: Den Mörder, gebt ihn heraus. Es heißt: Den Mörder gebt heraus, den ihr verborgen.« Die Umstehenden blickten zu Boden und versuchten mühsam, den Regisseur ihr Grinsen nicht sehen zu lassen. Vergebens. »Da gibt es nichts zu lachen, meine Herren. In zwei Wochen ist Premiere, und auch Sie könnten durchaus mehr Textsicherheit vertragen.« »Was war denn jetzt schon wieder?« Der Bärtige, der eben noch im Kahn gesessen hatte, kam mit seinem Begleiter im blutverschmierten Hemd aus einer engen Gasse zwischen zwei Pappmaché-Felsen. »Ihre Kollegen bringen es einfach nicht fertig, ihren Text zu lernen, Herr Edgar.«
Kluftinger seufzte und kraulte seinen extra fürs Freilichtspiel kultivierten Vollbart. Zu Beginn der Probenzeit hatte der Kommissar der Kemptener Kriminalpolizei die Eigenart des neuen Regisseurs, die Mitspieler immer mit »Herr« oder »Frau« und ihren Vornamen an- zusprechen, noch amüsant gefunden. Inzwischen nervte es ihn nur noch. Lediglich ihn sprach er mit Nachnamen an, weil Kluftinger seinen Vornamen nicht hatte preisgeben wollen und den Mitspielern unter Androhung körperlicher Gewalt verboten hatte, ihn zu verraten.
Er betrachtete den Mann mit den schlackernden Hosenbeinen. Heinrich Frank war eine große Nummer in der deutschen Theaterwelt gewesen, wie man sich erzählte. So genau wusste das von den vorgeblich so theaterinteressierten Altusriedern aber keiner, denn alle sprachen immer im Konjunktiv von der Vergangenheit des hageren Mannes mit der kleinen Brille und dem temperamentvollen Wesen: Er sei mal irgendwo Intendant gewesen, habe mal mit ganz prominenten Schauspielern zusammengearbeitet, sei einer der Einflussreichsten

Räucherwerk aus dem Allgäu
 

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