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Sonthofen

Sonthofen

 
 
Sonthofen - Rathaus
Sonthofen, Denkmal
 

Prächtig gelegen am Ostufer der Iller, am Eingang des zauberhaften Oberen Illertals, präsentiert sich die Alpenstadt Sonthofen von ihrer besten Seite, eingerahmt von gewaltiger Bergkulisse, allen voran der Grünten. Der behagliche Altmarkt wartet mit einer Vielzahl an netten Entdeckungen auf, denen Urlaubsgäste und Besucher beim herumspazieren begegnen.

Der süße Marktbrunnen etwa, mit der Eisdiele und dem kleinen Schirmmuseum gegenüber, die sommerliche Beachbar mit Sandstrandkasten am Marktplatz, viele originelle Sitzbänke, die gut besuchte Bücherbox, der Mitanond-Brunnen neben der Spitalkirche oder die lustigen Skulpturen des Eggaspiel-Brunnens am neuen Rathaus, um nur einige zu nennen. Das AlpenStadtMuseum führt einen auf eine kleine Zeitreise, daneben das Ensemble der Pfarrkirche Sankt Michael mit der Frauenkapelle, wohl eines der ältesten Gebäude der Stadt.

Gleich gegenüber am Hang bietet der Ökologische Kurpark am Kalvarienberg samt Götzfried-Weiher Ruhe und Entspannung sowie die Gelegenheit, zu einem hübschen Spaziergang mit Blick über die Stadt. Auch sonst hat Sonthofen für Urlauber und Einheimische jede Menge Freizeitaktivitäten zu bieten. Das Erlebnisbad Wonnemar mit Wonniland bietet klein und groß Badespaß und Erholung, im knapp 300 Meter entfernten Kletterzentrum Sonthofen geht es hoch hinaus bei bestem Bergblick.

Biker, Radler und sonstige Rad-Enthusiasten sind in und um Sonthofen goldrichtig und bestens aufgehoben, Einheimische wie Urlaubsgäste. Die Stadt arbeitet an der Transformation des Stadtgebiets zur zertifizierten Radstadt, ein spannendes Projekt. Auch Wanderer aller Art kommen bestens auf ihre Kosten. Viele weitere Aktivitäten kann man in der Freizeit oder den Ferien in Sonthofen und der Nachbarschaft ausüben. Der Skateplatz beim Jugendzentrum oder zu Wasser auf der Iller per Kanu oder Rafting.

Die Mini-Mobil-Modellausstellung zeigt die Welt in H0 und eine Vielzahl an netten und schönen Geschäften in und um den Altmarkt mit seiner kleinen Fußgängerzone locken zum Bummel. An allen Ecken finden sich Gelegenheiten zur Einkehr, im Freien wie auch drinnen, ein vielfältiges gastronomisches Angebot lässt keine Wünsche offen. Mehrere Hotels stehen zur Verfügung, dazu Gasthöfe und Pensionen, sie bieten den Feriengästen Ferienwohnungen, Zimmer und Apartments. Diese gibt es ebenso von Privatvermietern, auch Bauernhofurlaub wird geboten, ein Erlebnis für die ganze Familie. Campingplatz und Wohnmobilstellplatz runden das Angebot ab

Die weithin sichtbare Burganlage im Süden der Stadt stammt nicht etwa aus dem Mittelalter, sondern wurde von den Nationalsozialisten in den Jahren 1934 bis 1942 auf der grünen Wiese errichtet und war eine von drei Ordensburgen, in denen künftige Parteikader eine dreijährige Ausbildung, bzw. Gehirnwäsche erhielten. Nach dieser finsteren Zeit nutzten die Besatzungskräfte die Anlage, seit 1956 gehört sie als Generaloberst-Beck-Kaserne zur Bundeswehr.

Vom Osten her führt das Ostrachtal mit seiner Jochpasstraße nach Sonthofen. Die Ostrach, beim Giebelhaus ganz hinten im Hintersteiner Tal beginnend, erreicht nach knapp 29 Kilometern im Norden Sonthofens neben dem Ortwanger See ihre Mündung in die Iller, kurz nachdem sie weniger als zwei Kilometer zuvor noch die Starzlach in sich aufgenommen hat. Im Westen findet man den Sonthofener See, ein netter Badesee direkt neben der Iller.


Außerhalb der Stadt wird es landschaftlich erst richtig schön. Urige Dörfer und Weiler mit knorrigen Häusern und schmucken Kirchen und Kapellen zieren die herrliche Schöpfung wie Schmuckstücke. Im Nordosten von Sonthofen bildet das kleine Dorf Winkel den Eingang zur Starzlachklamm und dem riesigen Bergwald. Nördlich der Ostrach beginnt es schnell, bergig zu werden. Im verwinkelten Berghofen findet man die Kirche Sankt Leonhard, in Teilen aus dem 14. Jahrhundert stammend. Gut 500 Meter südlich zeugt die Ruine von Burg Fluhenstein von längst vergangenen Zeiten.

Folgt man der Bergstraße ab Staig über Unterried nach Tiefenbach, so fühlt man sich an die Seitentäler des hinteren Lechtals erinnert oder an Südtirol, was die Hanglage und das gigantische Alpenpanorama rund um das Obere Illertal angeht. Die schmucken Bergdörfer bieten natürlich auch Unterkünfte und wer hier landet, hat sicher keine schlechte Wahl getroffen an der Hanglage der letzten Kilometer des Ostrachtals.

Genauso atemberaubend geht es auf der Südseite der Ostrach auch weiter, wenngleich etwas weniger bergig in einer wunderbaren Hügellandschaft, im Hintergrund der Höhenzug am Imberger Horn, dahinter das gewaltige Bergmassiv. Überall kann man von der Haustür weg die schönsten Radtouren und Wanderungen unternehmen, in allen Schwierigkeitsstufen versteht sich. Wie zuvor ist der Blick auf die Westseite des Illertals mit dem nicht minder gewaltigen Bergmassiv erhebend. Und auch hier findet man viele Gastgeber, welche den Urlaubern Zimmer und Ferienwohnungen bieten.

Auch hier gibt es viele hübsche kleine Dörfer und Weiler und tolle Kirchen und Kapellen zu entdecken. Südlich von Sonthofen liegt das Pfarrdorf Altstädten wunderbar im Illertal mit eigener Haltestelle der Eisenbahn. Die Kirche Sankt Peter und Paul stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert nach einem Entwurf des berühmten Kirchenbauers Johann Georg Fischer. Die kostenfreie Freizeitanlage Altstädten begeistert Jung und Alt. Das Naturfreibad umgibt eine kleine Parkanlage mit Beachvolleyballplatz, Imbiss, Musikpavillon und einem richtig tollen Spielplatz. Ganz im Süden wird es wieder deutlich bergiger – dort liegt Hinang mit seinem Wasserfall an den Osthängen des Oberen Illertals.


Sonthofen ist die südlichste Stadt Deutschlands und zugleich die jüngste Stadt des Allgäu, gleichzeitig eine seiner ältesten Siedlungen. Schon die Alemannen hatten am Kalvarienberg wohl eine Thingstätte, ein Versammlungs- und Gerichtsplatz, oft unter einer großen Linde. Eine Ecke, an dem sich gleich drei Flüsse vereinigten, war sicherlich ein heiliger Platz in einer Welt der Flussgeister, welche damals noch ihre ungestüme Gewalt frei auslebten, ohne jegliche Verbauung. Vermutlich dürfte dieser Platz auch für die Ur-Allgäuer aus der Steinzeit ein ähnlich Ehrfurcht gebietender Ort gewesen sein bei ihren Streifzügen durch die Urwälder des damals bereits herrlich schönen Allgäus.

Interessanterweise liegt der Kalvarienberg 1.500 Meter von der Starzlachmündung entfernt und ziemlich genau 3.000 Meter von der Ostrachmündung in die Iller. Allerdings waren diese zur damaligen Zeit sicherlich an anderer Stelle, da sich die Flussläufe ihr Bett stets aufs Neue suchten, ganz nach Belieben. Die Alemannen wurden durch die Missionierung verschiedener Sankt Gallener Mönche zu braven Christenmenschen, die Geister waren vertrieben, die Drachen im Allgäu erschlagen.

Ein Gericht mit Siedlung indes blieb Sonthofen durch alle Zeiten bis zum heutigen Tage. 839 wird erstmals ein Nordhofen urkundlich erwähnt, welches im Laufe der Zeit dann von dem wohl größeren Südhofen übernommen wurde und gut 300 Jahre später als Sunthovun seinerseits 1145 erstmals Erwähnung findet. Bis Ende des Mittelalters hieß es Sundhof, irgendwann wurde Sonthofen daraus.

Ab 1120 fand hier ein jährliches Frongericht statt, vermutlich noch durch die Herren von Rettenberg, welche lange Zeit von Vils bis ins Kleinwalsertal die Herrschaft hatten. Nach deren Aussterben wurde vieles schnell verschachert und ein Grünenbacher Adelsgeschlecht mit Stammburg oberhalb des Eistobels erwarb 1351 die Herrschaft Burgberg mit Besitzungen auf heutigem Sonthofener Gebiet.

Die Ritter von Heimenhofen teilten die Herrschaft auf zwei Söhne und der weichende Erbe baute sich die damals topmoderne 20-Zimmer-Burg Fluhenstein, samt optimiertem Sicherheitssystem. Auch damals galt bereits die Drei-Generationen-Regel und so wirtschafteten die Enkel Marquards, des ersten Grünenbachers, die Herrschaft herunter.

1429 folgte für Sonthofen das Marktrecht, samt Blutgericht und neben dem Wochenmarkt ein fünftägiger Jahrmarkt, was sicherlich ein ausgelassenes Ereignis gewesen sein dürfte, einmal im Jahr. 1477 wird Burg Fluhenstein samt Besitzungen an das Hochstift Augsburg verkauft, wie immer mit Mann und Maus. Zwei Jahre später wird der andere Teil Sonthofens an den Grafen Montfort in Immenstadt verkauft, ein Adelsgeschlecht aus Tettnang am Bodensee.

Am 14. Februar 1525, dem Sonthofner Tag fordern Bauern aus dem Allgäu bei Graf Montfort fundamentale Menschenrechte ein, unter anderem ein Ende der unsäglichen Leibeigenschaft und werden abgewiesen. Darauf beginnen gewaltsame Aufstände, der Sonthofer Haufen umfasst 5.000 Mann, das traurige Ende ist bekannt und die Leibeigenschaft der Bauern dauert noch weitere 250 Jahre an.

1540 fallen wegen einer Fehde die Pfarrkirche und 16 Häuser den Flammen zum Opfer. Ab 1544 werden zwei Jahrmärkte genehmigt, in dreijähriger Bauzeit Sankt Michael wieder errichtet und 1553 sorgt die neu erbaute Jochpasstraße für jahrhundertelangen Salzhandel. 1567 verkauft Graf Montfort seinen Teil an Sonthofen an das Hochstift Augsburg, welche somit rechts der Iller eine halbwegs durchgängige Herrschaft ausübt.

Im Dreißigjähigen Krieg wurde auch Sonthofen von den Schwedischen Friedenstruppen geplündert und gebrandschatzt – damit einhergehend wütete die Pest mehrfach. Auch hier dürfte es viele Jahre gedauert haben, bis man diese enorme Vernichtung überwunden hatte. 1727 ließ der Bischof von Augsburg das Stadtschloss bauen als Sitz des Pflegamts. In den Jahren 1695 bis 1742 erfolgen drei Erweiterungsbauten der Pfarrkirche in Sonthofen, 1733 wird die Pfarrkirche in Altstädten umgebaut und auch sonst werden in diesen Zeiten einige Sakralbauten errichtet.

1803 wird Sonthofen bayerisch, ein Jahr später Sitz des bayerischen Landgerichts und 1818 entsteht per Edikt des blutjungen Köngreichs die Gemeinde Sonthofen, wie überall im frisch annektierten Nachbarland. 1812 wurde der Markt Sonthofen bis Mitte des Jahrhunderts zu einem Zentrum des Viehhandels geworden, einerseits der Alpenländer, aber teils darüber hinaus bis Rußland oder Schweden, die alten Bekannten von früher.

Nach dem Niedergang des damals im Blauen Allgäu vorherrschenden Flachsanbaus brachte die Sennerei Althaus im Jahre 1835 die Milchwirtschaft nach Sonthofen – bis heute erinnern die Althaus-Lärchen an den Käse-Pionier, welcher neben Hirnbein in großen Teilen des Allgäus als Notwender gilt. Pikanterweise wurde die Verarmung der Allgäuer Landbevölkerung, keine 100 Jahre nach Ende ihrer Leibeigenschaft, ausgelöst durch die billigere Baumwolle aus den USA, welche den Weltmarkt überschwemmte. Diese wiederum wurde nur durch den zwar unsäglich menschenverachtenden, jedoch äußerst kostengünstigen Einsatz schwarzer Sklaven derart billig produziert.

Seit der Marktgründung wurde in Sonthofen und Umgebung Eisenerz abgebaut, auch im Ostrachtal in Hindelang, entlang der auch eine Reihe von Schmieden eingerichtet waren zur massenhaften Waffenproduktion, insbesondere Hellebarden und Pieken. 1863 erlischt der letzte Hochofen in Sonthofen nach gut vier Jahrhunderten Bergbau und Verhüttung, wieder ausgelöst durch Billigimporte.

1873 kam die Eisenbahn nach Immenstadt und läutete eine neue Ära ein, 1888 wurde die Strecke nach Oberstdorf erweitert, welches zu dieser Zeit längst ein ausgeprägter Fremdenverkehrsort geworden ist, nicht zuletzt durch Prinz Luitpold, welcher bereits in jungen Jahren sein Herz für diese Region entdeckt hatte, keine 40 Kilometer entfernt vom Schloss Hohenschwangau seines älteren Bruders Prinz Maximilian, späterer König von Bayern und viel zu früh verstorbener Vater von Märchenkönig Ludwig II.

1905 nimmt der Postbus von Hindelang zum Bahnhof in Sonthofen seinen Betrieb auf, als zweite Buslinie des Königreichs Bayern. Im Ersten Welkrieg wird Sonthofen zur Garnisonsstadt, 1918 endet das Königreich und nach 738 Jahren damit auch die Herrschaft der Wittelsbacher in Bayern. 1919 folgt die Ernennung zum Luftkurort, 14 Jahre danach beginnt die Zeit des Dritten Reichs. Ab 1935 wieder Garnisonsstadt wird ab da auch an der oben bereits erwähnten Ordensburg gebaut. Zwei Bombenangriffe, einmal am 22. Februar 1945 und einen Tag vor der Besetzung Sonthofens durch französische Truppen, zerstören die Pfarrkirche, Spitalkirche und weitere Gebäude in der Stadt.

Am 30. April 1945 sprengen die Franzosen, möglicherweise eher aus Unachtsamkeit, das 218-jährige Stadschloss in die Luft, 18 Jahre später wird hier das Gesundheitsamt errichtet. Im gleichen Jahr 1963 bekommt der 534 Jahre alte Marktflecken die Stadtrechte verliehen, 1972 wurde sie zur Kreisstadt des neugegründeten Landkreis Oberallgäu, dem garantiert bergigsten Landkreis Deutschlands.

Kontakt

Tourist-Info Sonthofen
Rathausplatz 1
87527 Sonthofen

Tel.: 08321 / 615-291
E-Mail: tourist-info@sonthofen.de

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