Roßhaupten am Forggensee, bis in die Neuzeit an der tiefen Illasbergschlucht gelegen, einer Schlucht, welche der Lech in seinem ewigen Lauf in die Landschaft gefressen hat . Dazu das ebenso verwunschene Tiefental in dem er wohl gehaust hat, der Tatzelwurm, der grauselige. Seit jeher ranken sich Legenden um diesen Ort. Es sei der Heilige Magnus gewesen, jener Apostel des Allgäus, der angeblich um 895 herum den gefürchteten Drachen schließlich zur Strecke gebracht hat. So wie seinerzeit Erzengel Michael, nur eben mit Kreuz und Stab statt Flammenschwert. Von einem Bad im Drachenblut ist nichts bekannt, ebensowenig von etwaigen Goldbergen, auch Zwergen spielten dabei wohl keine Rolle, doch wer kann das so genau wissen, nach weit über 1.000 Jahren?
Heute präsentiert sich das Drachendorf Roßhaupten von seiner besten Seite. Umgeben von Seen und nahe den Alpen ist der Ort sowohl im Sommer als auch im Winter ein beliebtes Ziel für einen Urlaub im Allgäu. Ein liebevoll angelegter Drachenweg führt direkt ins finstere Tiefental, in dem man so manches entdecken kann. Der Forggensee lockt das ganze Jahr zu herrlichen Wanderungen und tollen Radtouren mit gewaltigem Bergpanorama, in der Saison mit Segeln, Kitesurfen, Surfen, erfrischendem Badespaß und vielem mehr. Auch eine Rundfahrt mit dem Schiff ist eine feine Sache.
Im anerkannten Erholungsort findet man neben Erholung und Entspannung ebenso ein vielseitiges Angebot an sportlichen Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten vor, um die Ferien zu gestalten. Nur wenige Kilometer südlich erstrecken sich die Ammergauer Alpen, die nicht nur zum Skifahren, sondern ganzjährig zum Aktiv-Urlaub einladen. Am Ortsrand gibt es einen Skilift mit leichter Abfahrt. Zahlreiche sportliche Aktivitäten wie Mountainbiken, Nordic Walking, Segeln, Reiten, Drachen- und Gleitschirmfliegen sind hier möglich. Die bekannten Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau sind nur wenige Kilometer von Roßhaupten entfernt, zu denen sich ebenfalls ein Ausflug lohnt.
Der hübsche Kurpark mit Kneipp-Naturteich bietet Möglichkeiten zum Baden und Wassertreten samt kleinem Kiosk sowie eine Spielgolfanlage. Ansonsten dient er hauptsächlich der Entspannung in Ruhe und Einkehr, wer mag kehrt ein wenig ein und alles mitten in der Natur. Auch das schön gelegene Freibad Wette lädt kleine und große Badegäste zum Bade ein. Die Seenlandschaft um Roßhaupten ist überaus idyllisch und kann mit dem Rad oder auf Wanderwegen bestens erkundet werden. Im Ort werden zudem Kutschfahrten angeboten, bei denen man in schöner Gemächlichkeit den Blick über See und Berge schweifen lassen kann.
Auch kulturell hat Roßhaupten mit dem Dorfmuseum im Pfannerhaus, welches die Geschichte von Roßhaupten zeigt sowie Kirchen und Kapellen, einiges Sehenswertes zu bieten. Zu nennen sind die Pfarrkirche Sankt Andreas mit ihrer beachtlichen Größe, die Kirche zu den Sieben Schmerzen Mariens in Sameister, die Maria-Steinach-Kapelle am Pestfriedhof und nicht zuletzt die Sankt-Ulrichs-Kapelle, die jeweils ihre eigene Geschichte erzählen und besichtigt werden können, teils vielleicht nach Voranmeldung.
Neben der letztgenannten Kapelle findet man das Fischhaus, welches bis Anfang des 19. Jahrhunderts auf einer kleinen Insel gelegen hat, inmitten eines großen Fischweihers. 1450 ließ der Fürstbischof von Augsburg hier Weiher samt vornehmen Haus errichten, auch um hier Feste zu feiern. Zudem diente der Fischvorrat für die Fastenzeit. Seither besteht Roßhaupten auch als eigenständige Pfarrei.
Bereits zehn Jahre nach Gründung dieser Pfarrei gab es Unruhen bezüglich verweigerter Marktrechte und überhöhter Abgabenlast der Bauern, welche sich im Laufe einer Lebensspanne so verschärften, dass es 1525 zu offenen Unruhen gegenüber der Augsburger Obrigkeit kam. Die Weiher und Seen wurden leergefischt und der Fang an die notleidenden Bauern verteilt. Letztlich endete der schlecht bewaffnete Bauernaufstand in diversen Massakern und die Verhältnisse waren wieder hergestellt.
Ein Jahrhundert später fiel die Gemeinde dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer sowie der Pest. 1618 niedergebrannt konnte das ursprüngliche Gotteshaus binnen zwölf Jahren neu errichtet werden, im Jahre 1630. Der Leibhaftige höchstpersönlich sei über diesen Kirchenneubau so dermaßen bluatsnarrad geworden, dass er einen großen Felsbrocken aus dem Säuling gerissen haben soll und diesen voll des Zorns auf das neue Gebäude geworfen hat. Zu seinem Verdruss jedoch setzte das Kirchengeläut ein, was den Wurf scheinbar abschwächte und den Fels ganz in der Nähe der Stelle landen ließ, wo Tiefental und Lechtal aufeinander treffen. Auf diesem Teufelsfelsen errichteten die Roßhauptener das Steinerne Kreuz, ein im Allgäu wohl ziemlich einzigartiges Exemplar.
Erste Erwähnung findet Roßhaupten 1206, also zwei Jahre vor der ruchlosen Ermordung des letzten Stauferkönigs Philipp von Schwaben durch den Wittelsbacher Otto VIII., der erste Köngismord des römisch-deutschen Reiches, fast 400 Jahre nach dessen Gründung. Pikanterweise hatten die Wittelsbacher unter dem Onkel des Meuchelmörders gerade erst 28 Jahre zuvor das Herzogtum Baiern als Lehen durch den Großvater des Gemeuchelten, der legendäre Kaiser Barbarossa höchstpersönlich, zu treuen Händen erhalten. Baierische Hinterfotzigkeit, welche sich durch die Jahrhunderte zieht – die Herrschaft der Wittelsbacher hielt beeindruckende 738 Jahre.
Die eigentliche Besiedelung ist jedoch noch viel älter und spätestens seit der Römerzeit belegt, insbesondere auch die Römerstraße Via Claudia Augusta, welche an dem Ort vorbei führte. Es ist jedoch durchaus vorstellbar, dass es in vorchristlichen, bzw. vorrömischen Zeiten bereits Menschen an das damals noch mit sumpfigem Urwald überzogenen Lechtal gezogen hat. Sicherlich lebten da bereits die Vorfahren des Roßhauptener Drachens und trieben ihr Unwesen. Gewiss waren diese Ur-Allgäuer wilde Gesellen und bis heute findet man vereinzelt noch besonders Wullene, welche im Allgäu dieser uralten Tradition der inneren Einkehr folgen.
Das hübsche und liebenswerte Dorf verfügt über Bäcker, Metzger und einen kleinen Supermarkt. Die Gasthöfe und Restaurants sorgen dabei bestens für das leibliche Wohl. Roßhaupten ist auf jeden Fall ein tolles Urlaubsdorf und wunderbares Ausflugsziel für Tagesgäste. Für einen Urlaub hier in Roßhaupten im Allgäu stehen Ferienwohnungen, Ferienhäuser, Apartments sowie Bauernhöfe zur Verfügung. Eingebettet in eine Landschaft mit Seen, Wiesen und Wälder sowie dem naheliegenden Alpenland, bietet der Ort die Möglichkeit, entspannte Ferien zu verbringen.
Tourist-Information Roßhaupten
Hauptstraße 10
87672 Roßhaupten am Forggensee
Tel.: 08367 / 887
Fax: 08367 / 1267
E-Mail: info@rosshaupten.de
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