In einer flachen Senke, an den Quellen der Singold, liegt der Marktflecken Waal, welcher bekannt ist für seine Passions- und Heiligenspiele.
Der Markt hat insgesamt ca. 2.300 Einwohner. Der Gemeindeteil Waal allein zählt ca. 1.500 Einwohner. Nach Waal eingemeindet sind seit der Gebietsreform die Gemeinden Emmenhausen, Bronnen und Waalhaupten. Die vielfältigen Angebote für Erziehung, Kultur, Freizeit und Sport haben die Marktgemeinde zu einem echten Gemeindezentrum gemacht.
Die weithin bekannten Passions- und Heiligenspiele sind das beste Beispiel hierfür. Die in unregelmäßigen Abständen den ganzen Sommer über aufgeführte Waaler Passion ist etwas Besonderes und erfreut sich allerbester Kritik und eines regen Zuspruchs aus nah und fern. Sie ist die Passion der Menschen in Waal und der Region. Das ganze Dorf ist an den Aufführungen beteiligt. Den langen Winter über erarbeiten sich die Laienschauspieler ihre Rollen, um den teilweise von weit her angereisten Zuschauern das Leiden und Sterben Christi nahe zu bringen.
Sie werden im modernen Passionsspielhaus mit ca. 600 Sitzplätzen aufgeführt. Das Waaler Passionsspiel zählt zu den ältesten Passionsspielen in Bayrisch-Schwaben und stammt aus der Zeit der furchtbaren Pestjahre um 1626. Das älteste Dokument ist ein handgeschriebener Text aus dem Jahre 1791. Lassen Sie sich von der Waaler Passion mit ihrem Facettenreichtum in die Lebens- und Glaubenshaltung einer vergangenen Welt entführen.
Der Markt Waal ist außerdem für seine Märkte überregional bekannt und beliebt. Dies sind der im Juli stattfindende Kunsthandwerkermarkt und der Adventsmarkt.
Die Siedlung war ursprünglich ein Straßendorf, entstanden aus zwei Teilen. Der ältere Teil der Siedlung mit der Kirche St. Nikolaus dürfte vom Reichskloster Stöttwang gegründet worden sein. Der zweite Ortskern mit der jüngeren St.-Anna-Kirche, der Taverne und dem Schloss als Lehen des Stiftes Kempten, entstand später einige hundert Meter östlich der alten Siedlung und bildet heute die Ortsmitte.
Im Jahre 890 erstmals in einer Tauschurkunde des Klosters Ottobeuren erwähnt, erlebte der Ort eine wechselvolle Geschichte durch die verschiedenen Herrschafts- und Adelsgeschlechter, die das Schloss bewohnten.
Die wohl aus dem 14. Jahrhundert stammende Pfarrkirche St. Anna wurde 1470 bis 1510 umgebaut und erhielt eine dreischiffige Halle. Die Pfarrkirche St. Anna, eine der wenigen noch stilecht vorhandenen neugotischen Hallenkirchen, wurde in den Jahren 1979–82 einer Innen- und Außenrenovierung unterzogen.
Die Filialkirche St. Nikolaus wie bereits schon erwähnt, steht im älteren Ortsteil inmitten eines aufgelassenen Friedhofes an der Singoldquelle. Wie das Turmunterteil aufzeigt, dürfte sie bereits im frühen Hochmittelalter errichtet worden sein. Das jetzige Langhaus und der Chor stammen aus dem 15. Jahrhundert.
Das Schloss Waal in der Ortsmitte zeigt in seinem Westteil noch Reste einer im Städtekrieg 1397 von den Augsburgern zerstörten mittelalterlichen Burg.
Markt Waal
Marktplatz 1
86875 Waal
Tel.: 08246 / 252
Fax: 08246 / 222
E-Mail: info@waal.de
www.waal.de