Die Einzigartigkeit Schwangaus liegt nicht nur in der in der besonderen Bauweise seiner wunderschönen Höfe im Dorfkern. Es ist auch nicht der Umstand, dass das schmucke Dorf am Ostufer des Lechs liegt und somit schon zu Bayern gehörte, als es noch Baiern hieß. Auch die fantastische Lage auf der Schwangauer Ebene, eingebettet zwischen den majestätischen Bergen Tegelberg und Säuling auf der einen Seite sowie Lech, Forggensee und Bannwaldsee auf der anderen Seite, erklären nicht gänzlich die Zauberhaftigkeit, den die südöstlichste Gemeinde des Allgäus ausstrahlt.
Vielleicht ist es die Bodenständigkeit der Menschen, das Traditionsbewusstsein, welches sie ins 21. Jahrhundert herübergerettet haben, das sich auch in einem wunderbar rustikalen Charme im gesamten Ortsbild widerspiegelt. Natürlich haben auch die beiden einzigartigen Königsschlösser damit zu tun, dazu das hübsche Schloss Bullachberg, der traumhafte Alpsee, der zauberhafte Schwansee mit seinem Park, der wunderbare Kurpark, drei ganz besondere Kirchen und vieles mehr, was es in Schwangau für Urlaubsgäste zu entdecken gibt.
Schloss Neuschwanstein thront hoch über Schwangaus Fluren, weltberühmt als nationales Wahrzeichen. Nicht minder hübsch daneben das ältere Schloss Hohenschwangau, weshalb die Schwangauer wohl auch vom neuen und vom alten Schloss sprechen. Auf der Marienbrücke, die einst König Ludwig II. für seine Mutter, Marie von Preußen, erbauen ließ, hat man eine grandiose Aussicht weit ins Land hinein. Sein Vater, König Maximilian II., legte um den Schwansee, der sich malerisch zwischen Kalvarienberg und Schwarzenberg einfügt, einen herrlichen Park an. Von dort kann man über den Fischersteig zum wunderschönen Alpsee gelangen, in dem schon der Märchenkönig gerne ein Bad genommen haben soll.
Aktiv-Zeit in Schwangau, das bedeutet nicht nur Wandern in der Ebene oder Höhe, Nordic-Walking oder Radfahren. Der Urlaubsort präsentiert sich in der warmen Jahreszeit vielfältig und abwechslungsreich, egal ob beim Baden in einem der vier Seen, beim Angeln, Segeln oder bei einer gemütlichen Panoramafahrt im Schiff über den herrlichen Forggensee, der flächenmäßig größte Stausee Deutschlands. Wem jedoch der Sinn nach einem echten Abenteuer steht, der darf ein Flug mit dem Gleitschirm oder Drachen vom Tegelberg wagen.
Wer es lieber ruhiger angehen lässt, wählt eine Fahrt mit der Tegelbergbahn und genießt die fantastische Aussicht. Als idealer Ausgleich zu einem erlebnisreichen Tag an der frischen Bergluft garantiert die Königliche Kristall-Therme Entspannung und Erholung vor traumhafter Alpenkulisse. Der romantische Kurpark lädt zu einem beschaulichen Spaziergang ein. Herrliche Wirtshäuser gibt es in Schwangau und verwöhnen Feriengäste und Einheimische mit der herrlichen allgäu-bayerischen Schmankerlküche, allen voran das rustikal-moderne Schlossbrauhaus. Seit Ende des 19. Jahrhunderts genießen Urlaubsgäste den besonderen Flair dieses tollen Ortes, entsprechend vielfältig ist das Angebot an Unterkünften.
Interessant ist auch ein Besuch des Museums der bayerischen Könige, die Auskunft über die Geschichte des Hauses Wittelsbach geben. Überhaupt sagt man den Schwangauern nach, bis heute einen besonderen Draht zu dem Fürstenhaus zu haben, welches über 700 Jahre lang die Geschicke Bayerns in den Händen hielt. Schließlich war es ja auch die Schwangauer Feuerwehr, welche in der Nacht zum 9. Juni 1886 mit 50 Mann ausrückten, um den ersten Versuch der Gefangennahme Ludwigs II. zu vereiteln. Selbiges ist von der Berger Feuerwehr nicht bekannt.
Die Geschichte Schwangaus ist jedoch ungleich älter, bereits in der mittleren Steinzeit war das Gebiet wohl bewohnt, was Werkzeugfunde bei Horn und am Bannwaldsee belegen. Auch die Römer ließen sich hier nieder, was man am Tegelberg in Form eines Badehauses erkennen kann. Vermutlich hat es sie gefroren, auf der Nordseite der Alpen. Später kamen die Alemannen und fingen an, am Lech zu roden und schließlich begann im Jahre 746 auch die Christianisierung der Ostseite des Lechs mit der Gründung der Pfarrei Waltenhofen durch den heiligen Magnus und den heiligen Tosso, Schwangaus erstem Pfarrer.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1090, damals im Besitz der Welfen, dann folgten die Staufer, wodurch die Schwangauer Herren zu Reichsrittern wurden. In dieser Zeit wirkte auch der Minnesänger Hiltpod von Schwangau, bis heute einer der berühmteste Schwangauer mit seinen 22 Minneliedern. Von finanziellen Problemen geplagt, ging das Schwangauer Geschlecht ab dem 15. Jahrhundert langsam seinem Ende entgegen und starb 1536 dann aus. 1535 wurde die Herrschaft an einen Augsburger Patrizier veräußert, der die desolate Burg Schwanstein neu errichten ließ, welche dann fast 300 Jahre dort gestanden hat. Der Dreißigjährige Krieg und die Pest dezimierten die Schwangauer Bevölkerung sehr stark, es folgte eine Besiedelung durch Tiroler und Engadiner, welche wohl auch für den im Allgäu fast einzigartigen Baustil verantwortlich zeichnen.
Danach folgten weiterhin wechselnde Besitzverhältnisse und Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Burg Schwanstein im Rahmen der Napoleonischen Kriege schwer beschädigt. Knapp 30 Jahre später ließ der damalige Kronprinz Maximilian II. die Burg im neugotischen Stil wieder aufbauen, fortan hieß sie Schloss Hohenschwangau und diente den beiden Prinzen Ludwig und Otto als Heimatstätte ihrer Jugend. Der Rest der Geschichte ist bekannt.
Man kann, ohne zu übertreiben, von einem wirklich wunderbaren Urlaubsort Schwangau sprechen, der aber genauso von Tagesausflüglern aus Nah und Fern sehr geschätzt wird. Auch im Gesundheitswesen in Sachen Kur und Reha hat Schwangau einiges zu bieten.
Tourist-Information Schwangau
Gipsmühlweg 5
87645 Schwangau
Tel.: 08362 / 8198-0
Fax: 08362 / 8198-25
E-Mail: info@schwangau.de
www.schwangau.de
In den Jahren 1869 bis 1886 wurde von König Ludwig II. von Bayern das Schloss erbaut. Es sollte dem Stil einer mittelalterlichen Ritterburg entsprechen, gleichzeitig aber auch über alle technischen Errungenschaften der damaligen Zeit verfügen. Die Innenräume wurden im neoromanischen und neogotischen Stil ausgestattet und mit Szenen aus der Nibelungensage ausgemalt.
Der große, beeindruckende Sängersaal, der sich über die gesamte vierte Etage erstreckt, ist dem gleichnamigen Saal in der Wartburg nachempfunden. Der herrliche Thronsaal, leider ohne Thron, ist im Stil einer byzantinischen Kapelle gehalten. Der mächtige Kronleuchter wiegt eine Tonne.
Leider erlebte der Märchenkönig niemals die Vollendung seines Traumschlosses, da er 1886 auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Erst dann erhielt das Bauwerk den Namen „Schloss Neuschwanstein“. Zu Lebzeiten des Königs betitelte man das Schloss als „Neue Burg Hohenschwangau“.
Das Schloss wurde bereits sieben Wochen nach Ludwigs Tod der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, was dem König sicherlich sehr missfallen hätte.
Bis ins 12. Jahrhundert geht die Geschichte des Schlosses Hohenschwangau zurück. Sie diente damals als Rittersitz. Im Laufe der Zeit kam die Burg ziemlich herunter, zusammen mit den Schwangauer Herren, welche in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts schließlich ausstarben. Ein neuer, bürgerlicher Besitzer ließ das Schloss wieder aufbauen. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts kam es zu schweren Beschädigungen, woraufhin Kronprinz Maximilian II. auf den Burgruinen ein Schloss im neugotischen Stil errichten ließ. Die Innenräume wurden mit Motiven aus der mittelalterlichen Sagenwelt gestaltet. Das Schloss wurde vorwiegend als Sommerresidenz genutzt. Einen Teil seiner Kindheit verbrachte Ludwig II. zusammen mit seinem Bruder Otto im Schloss Hohenschwangau. Das Schloss ist nach wie vor im Familienbesitz der Wittelsbacher und Teile davon können besichtigt werden.
Im Winter lockt die Wintersport-Arena Tegelberg. Ein Skiparadies im Taschenformat mit allem Drum und Dran. Mit einer Großkabinenbahn, 4 Schleppliften und einer Großabfahrt über 4,2 km Länge und rund 900 Höhenmeter, mit beschneiten und beleuchteten Pisten und einem DSV Langlaufzentrum in unmittelbarer Nähe zur Skiabfahrt. Fünf bestens präparierte Loipen (auch Skating-Loipen) mit Schwierigkeitsgraden von leicht bis mittelschwer, laden zu mehr oder minder forschen Runden, zu Skilanglaufen und Skiwandern ein.
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Nicht nur in luftiger Höhe, auch unten im Tal lässt sich weit blicken: Zurück in die Vergangenheit, bei einem Besuch der römischen Ausgrabungen an der Tegelbergtalstation.
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